Anstoß in der Turbinenhalle

Kicken bei Krupp

Oberhausen, 09.06.2008, Thomas Dressel
Am Freitag eröffnet im Lipperfeld die 3300 Quadratmeter große Gastronomie- und Sportanlage „Max”. Mit seinem ambitionierten Konzept will Turbinenhallen-Besitzer Michael Neumann in Oberhausen „eine Lücke schließen”.
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Bei Krupp war es Strom, der in der hohen Werkhalle an der Mülheimer Straße erzeugt wurde. Ab Freitag werden es Emotionen sein – zumindest nach Wunsch der Betreiber: Ende der Woche nimmt nach neunmonatiger Umbauphase die rund 3300 Quadratmeter große Gastronomie-Anlage „Max” ihren Betrieb an der Turbinenhalle auf. Von dem dreiteiligen Konzept aus Hallenfußball, Billard-Arena und Premiere-Sportsbar verspricht sich Investor Michael Neumann offenbar viel. „Wir wollen in Oberhausen eine Lücke schließen”, sagt sein Marketingleiter Ludger Beermann.

Den Neubeginn im Gewerbegebiet Lipperfeld lässt sich der Krefelder Automaten-Unternehmer denn auch einiges kosten. „Fürs Steffy's und fürs Max sind roundabout zwei Millionen Euro geflossen”, so Beermann. Dabei: Das Volumen des Investments ist nicht die einzige Zahl, die beeindruckt: Im Rahmen der „Max”-Baumaßnahme seien 5000 Liter Farbe, 800 Tonnen Beton und 600 Tonnen Mauerwerk verbaut worden, so der Marketing-Mann. „Die Länge der verlegten Kabel entspricht der Strecke von Oberhausen nach Krefeld. Und zurück.”

In der rund 1700 Quadratmeter großen Fußball-Halle gibt es vier Spielfelder, auf denen jeweils bis zu zehn Spieler dem Ball hinterher jagen können. Umrahmt von massiven Werbebanden und abgehängt mit großflächigen Netzen erinnern die Spielflächen ein wenig an die martialischen Fußball-Käfige aus der Fernsehwerbung. Gleichwohl ist Show im „Max” nicht alles: „Unser Kunstrasen ist Fifa-erprobt, damit auf höchstem Niveau gespielt werden kann”, betont Beermann. Zudem seien eine neue Heizungsanlage und neue Fenster eingebaut worden. Die alte Industrie-Atmosphäre wollten die Krefelder jedoch ganz bewusst erhalten: Als Reminiszenz an die Krupp'schen Jahre schimmern an manchen Stellen der ansonsten tadellos verputzten Hallenwand noch immer rot-graue Original-Backsteine durch.

Nebenan in der Billard-Arena setzen die Max-Macher gleichsam auf Größe und Ambiente: Auf 1400 Quadratmetern wurden dort 23 brandneue Billard- und zwei Snooker-Tische untergebracht. „Die Tische sind extra aus Amerika angeliefert worden. Wir haben außerdem drei Dartautomaten”, sagt Beermann. Über Großleinwand könnten Besucher sowohl in der Billardhalle als auch in der „Max-Sportsbar” das Programm des Bezahl-Fernsehsenders Premiere verfolgen.

Als Hauptzielgruppe nennt der „Max”-Marketingleiter denn auch ambitionierte Amateure, Betriebssportler und Vereine. „Wir werden uns aber auch verstärkt im Bereich Hotellerie um Kooperationen bemühen”, so Beermann. Ihre hohen Ansprüche wollen die Betreiber indes schon bald durch ebenso hohen Besuch unterstreichen. Beermann: „Im Juli wird Ralf Souquet bei uns zu Gast sein – der amtierende Billard-Weltmeister.”